Christiane Staab MdL

Auf dem Rouvenhof in Schatthausen

Am Samstag ging’s bei heftigem Regen tierisch zu. Wir waren zu Gast auf dem Rouvenhof in Schatthausen.

Die Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Schatthausen, Barbara Dortants, die zur Zeit die Gummistiefel gegen den Schutzanzug getauscht hat und im Kreisimpfzentrum Patrick-Henry-Village als gelernte Krankenschwester impft, hatte mich gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Florian Lietzmann eingeladen, mir ein Bild von der Aufzucht von Schweinen auf dem Hof zu machen.

Vielen von euch ist der Rouvenhof bekannt von Kindergeburtstagen, Klassenausflügen, Kaninchen streicheln und Esel knuddeln. Was aber viele nicht wissen: dort wird größter Wert auf eine tiergerechte Aufzucht gelegt, hierfür ist der Rouvenhof auch ausgezeichnet worden. Die dort aufgezogenen Schweine werden von einer Metzgerei vor Ort verarbeitet. Durch die regionale Vermarktung sind auch keine weiten Transporte notwendig. Herr Dortants machte mir gegenüber deutlich, dass es wirtschaftlich aber mittlerweile ein fast unlösbares Problem für die Landwirte ist, dem Wunsch der Menschen nach guter Tierhaltung und regionalen Produkten noch nachzukommen. Die Preise für Lebensmittel sind in den vergangenen Jahren nicht gesteigen, während die Auflagen durch den Gesetzgeber ständig hochgeschraubt wurden. Diese Schere, die immer weiter aufgeht, zwingt viele kleine und familiär geführten Höfe dazu aufzugeben. Faire Preise sind notwendig, um faire Landwirtschaft betreiben zu können. Zum Wohle der Tiere, zum Wohle der Landwirte und zum Wohle der Menschen.

Ich möchte mich dafür einsetzen, dass in Baden-Württemberg mit unserer ländlichen Struktur Bauernhöfe ein Chance haben, auch dann zu überleben, wenn sie regional und fair oder auch nach besonderen Vorgaben biologischer Aufzucht erzeugen. Immer mehr technische und bauliche Auflagen sowie Billigpreise für Lebensmittel fördern Tierfabriken und Großkonzerne. Das ist für Baden-Württemberg der völlig falsche Weg. Aber das kann die Politik nicht alleine ändern, das müssen auch der Markt und damit die Kunden regeln. Auch die Kommunen sind hier als Vorbilder gefragt. So ist Walldorf seit 2017 als Fair-trade-Stadt ausgezeichnet.

Ich setze mich dafür ein, dass alle Kommunen im Wahlkreis und auch darüber hinaus fairen Handel fördern. Es ist aber auch wichtig, dass wir alle beim Einkaufen darauf achten, Produkte zu kaufen, die ein Tierwohlsiegel haben. Dass wir regionale und vor allem auch saisonale Produkte kaufen. Und wenn das nicht möglich ist, bei Importwaren wenigstens darauf achten, dass sie fair erzeugt wurden. Gemeinsam können wir hier viel bewegen, wenn wir uns immer wieder bewusst machen, wo unsere Nahrungsmittel herkommen und wie sie erzeugt werden. Und mal beim Bauern um die Ecke vorbeischauen und uns informieren.