Christiane Staab MdL

"Wir brauchen wieder mehr Unternehmergeist"

Bei herrlichem Wetter, passend zur Thematik „wie schaffen wir eine Photovoltaikoffensive in Baden-Württemberg“ waren Rouven Röser und Klaus Eberle mit mir zu Gast bei Thomas Sohns. Es ging hierbei vor allem um die Frage an den Solaranlagenplaner, wie wir den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter befördern können.

Christiane Staab zu Besuch bei Thomas Sohns in Nußloch (Foto: Andreas Staab)Christiane Staab zu Besuch bei Thomas Sohns in Nußloch (Foto: Andreas Staab)

„Eine Pflicht zum Bau von PV-Anlagen im gewerblichen Bereich sehe ich nicht kritisch, da hierdurch die Unternehmen in der Regel profitieren“, so der überzeugte PV-Fan. „Unser Problem ist aber, dass die Bundesgesetzgebung hier durch die neuen Vorgaben im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) für den Bau großer Anlagen massive Hürden im Vergaberecht und in den technischen Auflagen erzeugt.“ Er selbst ist stolz auf die Belegung der Dächer des Reit- und Rennvereins in Walldorf und zahlreicher anderer Sportanlagen. Das hilft vielen Vereinen, zusätzliche Einnahmen zu generieren und uns als Gesellschaft, die Energiewende vorwärts zu bringen. Gelöst sieht aber niemand von uns das Problem der Grundlast, die in den meisten Ländern durch Atomkraft sichergestellt wird. Kohle ist hier keine Lösung, da sind wir uns einig. Da Deutschland hier aber in absehbarer Zeit den Ausstieg vollziehen wird, muss dringend diese Frage geklärt werden. Weitere Probleme sieht Sohns im Anlagenbau genau wie in zahlreichen weiteren Handwerksberufen in der Gewinnung von Nachwuchs. „Immer weniger junge Menschen streben eine Ausbildung im Handwerk an“, diese Erfahrung macht auch Klaus Eberle. Auch die Leistungsbereitschaft und die Belastbarkeit fehle bei dem einen oder anderen. Das deckt sich mit meiner Feststellung, dass trotz des gravierenden Themas „Klimawandel“ viele Kinder von ihren Eltern täglich in die Kitas und Schulen mit dem Auto gefahren werden. Anstrengung oder Unannehmlichkeiten werden so von den Kindern ferngehalten und manche erleben erst viel zu spät Umgang mit Anstrengung, Kritik und Misserfolgen. „Das macht es Ausbildern mitunter schwer, mit diesen Jugendlichen zu arbeiten“, darauf verwies Klaus Eberle. Wir brauchen wieder mehr Mut und Kreativität und auch die Bereitschaft unangenehme und anstrengende Wege zu gehen.

Ich will mich für die enge Verknüpfung von Land und Bund bei der Förderung der PV-Offensive einsetzen und dafür werben, gemeinsame Schritte zu gehen. Es wäre schade, wenn Bundesgesetze wichtige und gewünschte Maßnahmen vor Ort erschweren. Das entbindet uns aber nicht von der dringenden Lösung der Frage, wie wir zukünftig notwendigen Strom durch Deutschland leiten und die Grundversorgung durchgängig sicherstellen.

Vielen Dank für diesen informativen Gedankenaustausch mit den Unternehmern.